Urlaubsorte entlang der Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Nordvorpommern → Urlaubsort: Barth
Quelle: Barth-Lexikon Dr. Jürgen Hamel, Beitrag: Brigitte Hildisch Rövershagen
Steht man auf dem Turm der Kirche Sankt Marien, überblickt man Barth mühelos. Eine Kleinstadt breitet sich vor den Augen aus. Im Norden streift der Blick über Wasser. Es ist das Boddengewässer, das mit der Ostsee verbunden ist. Wer hier oben steht, erkennt, wie sich die einzelnen Teile des Boddens zu einer Kette aufreihen. Und das Meer schimmert am Horizont.
Der Ort liegt gerade mal 6 Meter über dem
Meeresspiegel.
Schaut man in die anderen Himmelsrichtungen, macht man
Felder, Buschgruppen oder kleinere Waldstückchen aus. Nicht zu übersehen
sind die vielen Sölle. Östlich der Stadt mündet die Barthe in den Bodden.
Nun ist es Zeit, zu Fuß durch den Ort zu gehen. Viele kleine Bürgerhäuser prägen das Stadtbild. Von besonderem Interesse sind die evangelische St. Marienkirche, das Dammtor und der Fangelturm - Baudenkmäler, die die wechselvolle Geschichte der Stadt widerspiegeln. Im Jahre 2005 feierte Barth sein 750-jähriges Bestehen. Der Rügenfürst Jaromar II. bestätigte 1255 dem Ort das Lübische Stadtrecht.
Der Marktbrunnen auf dem Marktplatz hat eine eher junge Geschichte. Er trat an die Stelle des einstigen Kaiser-Wilhelm-Denkmals.
Die St. Marienkirche wurde im 14. Jh. weitestgehend
fertiggestellt. Neben ihrer Funktion als religiöse Stätte war sie früher
auch ein Seezeichen für die Navigation auf Segelschiffen. Mit einer
Höhe von 86,5 m war und ist die Kirche weithin sichtbar. Etwa 180 Stufen
sind zu steigen, bis man die Aussichtsplattform im Kirchturm erreicht
hat.
Eine Besonderheit stellt ihre Orgel (Bauzeit von 1819 bis
1821) dar, die seit 1821 die Kirche mit ihrem Klang erfüllt. Sie wurde
von den Berliner Orgelbauern Buchholz erschaffen. Orgelkonzerte finden
oft statt.
Das 35 m hohe Dammtor war einst Teil der Barther Befestigungsanlage. Es wurde im 14. Jahrhundert errichtet und seitdem mehreren Veränderungen unterzogen. Auffällig an diesem Tor sind die Erker unterhalb des Dachansatzes und die vier Ecktürmchen. Durch diese Bauweise hatte man in alle Richtungen gute Sicht auf Feinde. Die Tordurchfahrt ist 4 m breit und mit einem spitzen Bogen versehen. Früher betrat man das Innere des Tores über einen Gang in der Stadtmauer. Dieser Eingang ist seitlich in 7 m Höhe noch zu sehen. Da das Dammtor heute frei steht, ist er nicht mehr benutzbar. Im Dachgeschoss hat sich eine Schar Dohlen eingenistet.
Ein drittes Wahrzeichen von Barth ist der Fangelturm aus dem 16. Jh., ein Backsteinturm von 12 m Höhe. Er gehörte ebenfalls zur ehemaligen Verteidigungsanlage der Stadt. Mit einem Durchmesser von 7,5 m und einer Wandstärke zur Innenseite (Stadtseite) von 1,90 m bzw. zur Außenseite (Wehrseite) von 2,30 m trotzte der Turm vielen Gefahren. Ursprünglich hatte er kein Dach, nur Zinnen und Schießscharten. Erst im 19. Jahrhundert, als die Barther beschlossen, den Fangelturm umzubauen, erhielt er ein Flachdach. Die Schießscharten wurden zugemauert. Man kann den Turm besteigen. Auf die Plattform gelangt man über eine Steintreppe.
Und dann gab es in früheren Zeiten ein Adliges Fräuleinstift in
der Stadt. Gegründet 1733, diente es vorrangig der Versorgung
unverheirateter Töchter aus adligen Familien, die aus der Gegend
stammten. Die Einrichtung befand sich an der Stelle, wo ehemals das
Barther Schloss stand.
Nach seinem Verfall wurde dort auf Betreiben von Rittergutsbesitzern ein sogenanntes Fräuleinstift errichtet.
Strenge Prinzipien regelten das Leben in dieser Institution,
dennoch gewährte man kleine Freiheiten. Sie machten das Dasein dort
erträglicher als in einem Kloster. So durften die Mädchen das Stift
tagsüber verlassen. Und es war sogar möglich, einen Urlaub oder eine
3-monatige Abwesenheit zu beantragen.
Heute befinden sich altersgerechte Wohnungen und Räume für wechselnde Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen in dem Gebäude. Der Komplex ist noch von alten Mauern umgeben. An der Westseite existiert ein sehenswertes Rundportal aus dem Jahre 1741. Das schwedische Wappen auf dem Torbogen ist gut erhalten.
Zum Barther Stadtbild gehört auch die Katholische Kirche, ein Backsteinbau aus dem Jahre 1926. Die Kirche wurde 1993 teilweise saniert. Drei Jahre später baute eine Heidelberger Firma eine neue Orgel ein.
Wie viele andere Hansestädte pflegte auch Barth die Tradition des Bierbrauens. Daran erinnert der Wasserturm in der Sundischen Straße. Er wurde mit dem Wasser aus der "Alkunquelle" gespeist, die sich seit 1306 im Besitz der Stadt Barth befand. Übrigens, es gibt eine Sage von der Alkunquelle.
Das Wasser dieser Quelle galt als schmackhaft. Und für gut gebrautes Bier ist die Qualität des Wassers von Bedeutung. Jedenfalls fand das Barther Bier Liebhaber und man exportierte es, nachweislich sogar bis Nowgorod oder Marseille. Mit dem 30-jährigen Krieg fand das Bierbrauen sein Ende.
In den vergangenen Jahrhunderten standen zahlreiche "Wundereichen" im Lande. Laut Überlieferungen wurden ihnen wundersame Heilkräfte zugeschrieben. So sollten Leiden, beim Hindurchkriechen durch die Verwachsungen, geheilt werden. Auch die Wundereiche im Barther Stadtwald zählte zu jenen, bis ...
Das Rathaus von Barth ist ein Bauwerk modernerer Art. Es
entstand 1925 nach Plänen des Berliner Architekten Walter Brandt und ist
der norddeutschen Backsteingotik nachempfunden. Das Interessante an dem
Gebäude sind wohl die Giebelflächen, gestaltet als vertikal gegliederte
Stufengiebel, sowie die rechteckigen Dachgauben. Seit 2005 hat das Amt
Barth seinen Sitz hier.
Von dem ersten Rathaus (Abriss nach Bauschäden durch
Blitzschlag 1871) ist nur das Stadtwappen von 1728 erhalten. Es befand
sich über dem Portal des historischen Rathauses. Dieses Stadtwappen
bewahrte man und mauerte es in das Gebäude des heutigen Vineta-Museums ein. Ein Besuch im Museum ist empfehlenswert.
Das Windjammer-Museum präsentiert in einer denkmalgeschützte Villa maritime Kostbarkeiten. Es zeigt die wohl größte Schiffsporträt- und
Segelschiffdioramen-Sammlung in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Geschichte Barths wird durch weitere Originalstücke beschrieben, wie durch die Barther Bibel. Sie erschien 1588 in mittelniederdeutscher Sprache, in der damaligen Amtssprache der Hansestädte. Man brachte die Bibel in der Fürstlichen Druckerei mit etwa 1600 Seiten und fast 100 Stichen als schmückende Randleisten heraus. Heute ist dieses Buch im Niederdeutschen Bibelzentrum Barth zu sehen.
Entdecken Sie Barth. Wir laden Sie ein, zu einem virtuellen Stadtrundgang durch Barth und zeigen Ihnen die Sehenswürdigkeiten der Vinetastadt im Stadtplan.
In Barth gibt es einen eingezäunten Mehrgenerationen-Spielplatz mit Spielgeräten und einer Calisthenics-Anlage direkt am Altstadtrand. Sehr ruhig gelegen ist der Spielplatz im Weidenweg. Spielplätze in Barth.
Für „Leseratten“ gibt es in Barth in der Louis-Fürnberg-Straße / Ecke Nelkenstraße eine Bücherzelle. Sie ist rund um die Uhr frei zugänglich.
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