Urlaubsorte entlang der Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Nordvorpommern → Insel Rügen → Ostseebad Binz Ortsteil Prora
Prora, ein Ortsteil von Binz, gab der Ostseebucht zwischen der Granitz und der Halbinsel Jasmund ihren Namen. Prora heißt eine bewaldete Hügelkette im südlichen Teil der „Schmalen Heide“.
An diesem paradiesischen Sandstrand sollte einst das „Seebad der 20.000“ entstehen. Jährlich, so plante man in den ersten Jahren des Nationalsozialismus, würden Tausende Urlauber zu günstigen Preisen Erholung in Prora finden, getreu des Mottos „Kraft durch Freude“. Die lang gezogene Bauweise machte es möglich, aus jedem Zimmer das Meer zu sehen.
Von den ursprünglich 8 aneinandergereihten baugleichen Häuserblocks stehen noch 5 auf einer Länge von 2,5 km. Begonnen hatten die Baumaßnahmen 1936, 1939 stand lediglich der Rohbau des Monumentalkomplexes. Mit dem 2. Weltkrieg kam das Baugeschehen zum Erliegen. Eine Sprengung des Nordflügel 1945 lies auf 2 km Ruinen zurück. In der Zeit der DDR stationierte man in den restlichen Gebäuden Soldaten der NVA.
Nach der Wiedervereinigung 1990 nutzte die Bundeswehr die Anlage bis 1992. Ein Jahr später wird das Gelände der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es vollzieht sich ein Wandel in der Nutzung der Gebäude. Teile werden saniert und als Eigentums- und Ferienwohnungen verkauft. Ein Hotel entsteht. Eine weitere Idee wird verwirklicht. Prora bekommt die größte Jugendherberge Mecklenburg-Vorpommerns und die längste der Welt.
Besucher verlassen Prora oft mit gemischten Gefühlen. Was überwiegt bei der Betrachtung der monumentalen Bauwerke – die Faszination oder die Bestürzung?
Mit einer Dauerausstellung „MACHTUrlaub“ wird auf die Vorgeschichte, die Planung und die Baugeschichte des KdF Komplexes verwiesen. Man geht auch auf die Hintergründe des Nationalsozialismus ein. Bilddokumente und Schautafeln ergänzen die Aussagen.
Die Galileo Wissenswelt Rügen präsentiert sich als ein lebendiges Museum mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkten. Anfassen ist erwünscht.
Fahrzeuge aus Ost und West, gebaut zwischen 1949 und 1989, sind die Ausstellungsstücke des Oldtimer-Museums. Hinzu kommen Schienenfahrzeuge und Feuerwehrwagen.
Im NVA Museum begibt man sich auf eine militärtechnische Zeitreise in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es werden Exemplare der robusten militärischen Fahrzeuge der NVA gezeigt.
In der Ausstellung, mit einer Fläche
von 4000 m², stellen internationaler Künstler alljährlich neue Sandskulpturen zu den unterschiedlichsten Themen zur Schau.
Beitrag: Brigitte Hildisch, Rövershagen