Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Nordvorpommern → im Urlaub in Barth
Beitrag: Stephanie Patrizia Mählmann, Stadtarchiv Barth
Im Jahr 1582 führen der Rat der Stadt und der Pommernherzog Bogislaw XIII. Verhandlungen, um das Schloss mit Trinkwasser zu versorgen. Dem Herzog wurde ein Wasserzulauf gewährt. Er verpflichtete sich dagegen, das Wasser vom Schloss bis auf den Markt zu führen und "dort einen Kasten machen zu lassen, dass es darin springe." Die Kosten für die Anlage des Springbrunnens wollte Bogislaw XIII. selbst übernehmen.
1756 berichten die Chronisten von einem "mangelhaften" Aussehen des Marktplatzes. Auch die "alte Wasserkunst", einst eine Zierde der Stadt, war unbrauchbar geworden. Die kläglichen Überreste wurden für 2 Taler versteigert.
Erst im 20. Jahrhundert erinnerten sich die Barther Bürger an die Tradition einer Wasserkunst auf dem Markt. 1958 wurde ein neuer Brunnen errichtet. Entworfen wurde der Brunnen von dem Künstler Wilhelm Löber (1903-1981), der unter anderem die Fischlandkeramik kreierte. Somit ist es nicht verwunderlich, dass sich ein typisches Motiv der Keramik, der Fisch in der Architektur des Brunnens wiederfindet. Der Brunnen zeigt drei springende Fische, auf einer Wassersäule aus deren Fischköpfen sich das Wasser ergießt. Die Fische symbolisieren die frühere Lebensgrundlage, den Fischfang. Das Motiv zitiert ebenfalls das Barther Wappen, auf welchem sich drei Fische befinden. Die sozialistisch geprägten Parolen an der achteckigen Klinkermauer des Brunnens waren im Entwurf des Künstlers nicht vorgesehen. Die Pläne zeigten maritime Motive.
Den Fischern wollen wir geben die Boote zu reicher Fahrt
Wir schaffen am besseren Leben im sozialistischen Barth
Metallströme fließen, dem Bauern zu dienen
Wir formen und gießen die neuen Maschinen
Maschinen und Traktoren verleihen Riesenkraft
Gemeinschaft wird geboren in der Genossenschaft
Die Barther Fischer kehren mit reichem Fang zurück
Sie helfen uns vermehren den Wohlstand und das Glück
Kein geringerer als der bekannte Poet und Autor der Störtebekerballade Kurt Barthel verfasste die ideologisch geprägten Reime.
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