Urlaubsort: Barlachstadt Güstrow

Güstrow – wunderschön am Inselsee und den bewaldeten Hügeln der Heidberge gelegen, wartet die Barlachstadt mit einer reizvollen Umgebung auf. Aber nicht allein die abwechslungsreiche Landschaft lockt Touristen an. Es sind auch die architektonischen Besonderheiten in der Altstadt Güstrows. Prächtige Bauwerke der Backsteingotik, der Renaissance bzw. des Klassizismus deuten auf eine historisch interessante Vergangenheit der Stadt hin.

Der Spaziergang durch die Altstadt wird zu einem erstaunlichen Streifzug durch die Geschichte der ehemaligen Residenzstadt. Sehenswürdigkeiten liegen oft dicht beieinander.

Ein guter Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang ist der Marktplatz. Auf dem rechteckigen Areal sieht man das stattliche klassizistische Rathaus und die evangelische Pfarrkirche St. Marien, errichtet im Stil der Backsteingotik. An der Westseite des Marktplatzes fällt der Fürstenhof ins Auge, ein repräsentatives Gebäude des Klassizismus. Bürgerhäuser rund um den Markt stammen vielfach noch aus dem Mittelalter. Vor den ursprünglichen Fachwerkhäusern wurde im frühen 19. Jahrhundert eine Fassade gesetzt, nach dem Geschmack in der damals vorherrschenden Stilrichtung. So bilden meistens klassizistisch geprägte Bürgerhäuser neben wenigen der Renaissance und des Frühbarocks den Rahmen des Marktes.

Seit 1978, der 750-Jahr-Feier, ist der Güstrower Marktplatz eine verkehrsfreie Zone. Händler bieten auf der Fläche rund um die Kirche ihre Waren an bestimmten Wochentagen an.

Der Weg führt nun zum Domplatz. Hier steht das älteste Bauwerk Güstrows, der gebieterisch anmutende Dom. Die ehemalige Domschule mit ihrem italienischen Renaissancegiebel wurde um 1560 errichtet.

Unterhalb des Domplatzes (Achtern Dom) gelangt man zu den Befestigungsanlagen.

Ein weiterer imposanter Platz ist in der Nähe. Der Franz-Paar-Platz mit dem Amtsgericht Güstrow, (1823 bis 1825) und dem Stadtmuseum aus dem Jahre 1826. Beide sind klassizistische Gebäude. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich noch ein Bauwerk des Klassizismus, das Ernst-Barlach-Theater von 1828. Der freizügig angelegte Platz lässt seine ursprüngliche Funktion zweifelsohne erkennen. Bis ins 18. Jahrhundert war er Reit- und Exerzierplatz. Die gusseiserne Stele (1865) in der Mitte erinnert an die Freiwilligen Jäger Mecklenburgs, die in den Befreiungskriegen gegen die Truppen Napoleons ins Feld zogen. Es steht seit 1995 nach seiner Restaurierung wieder auf dem Franz-Paar-Platz.

Besonderen Glanz wird Güstrow von seinem Renaissanceschloss verliehen, zu dessen Füßen ein vielseitig gestalteter Lustgarten liegt.

Zurück zum Marktplatz. Nun sollte der Rundgang durch eine der ältesten Straßen Güstrows, der Fußgängerzone Pferdemarkt fortgesetzt werden. Das schöne Postamt (1895) mit seinem markanten Turm hebt sich sichtlich hervor. Vor dem Postamt sprudelt der Borwinbrunnen, gebaut 1889. Er ist wassertechnisch mit dem Historischen Wasserwerk verbunden, das an der Kreuzung „Am Berge“ steht.

Historische Gebäude sind in vielen Straßen im Stadtzentrum zu finden. So die Heilig-Geist-Kirche in der Gleviner Straße, das Geburtshaus des Malers Georg Friedrich Kerstings in der Hollstraße, Fachwerkhäuser in der Burgstraße oder das Derz’sche Haus in der Mühlenstraße.