Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Ribnitz-Damgarten
Das Naturschutzgebiet »Ribnitzer Großes Moor« zählt mit 274 ha zu den
größten Regenmooren Mecklenburg-Vorpommerns. Es liegt im Stadtforst
Ribnitz-Damgarten.
Das Ribnitzer Moor ist der nördliche Ausläufer der
Rostocker Heide, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet in
Norddeutschland. Im Westen wird das Moor durch die Ostsee und im Osten
durch den Bodden begrenzt. Mehr zur Lage:
Um diese einzigartige Moorlandschaft dauerhaft zu erhalten, wurde zwischen 1995 und 2000 ein Projekt zur Renaturierung des Naturschutzgebietes gestartet. Sein Ziel war es, einst trockengelegte Flächen wieder mit Regenwasser anzureichern und das Ökosystem Ribnitzer Moor gesunden zu lassen. Technisch löste man das Einstauen des Niederschlagswassers mit 29 Absperrungen, die an verschiedenen Stellen der Gräben errichtet wurden.
Ein jegliches Einstauen von Wasser bringt Veränderungen in eine Moorlandschaft. Bäume sterben ab und machen dabei Platz für Moorpflanzen. Eine gewisse Bewaldung der Fläche bleibt allerdings erhalten.
Intakte Hochmoore bieten Pflanzen wenig Nährstoffe und wenig Sauerstoff, aber mehr als ausreichend Wasser. Fast 90 % des Moores sind Wasser. Oft weisen sie auch einen sauren pH-Wert auf. Um unter diesen extremen Bedingungen zu gedeihen, reagieren Moorpflanzen mit einem hohen Wasserdurchsatz. Er ist nötig, damit sie sich ausreichend mit gelösten Nährstoffen versorgen können. Und groß ist auch ihre Transpirationsrate. Einem möglichen Austrocknen wird mit Anpassung begegnet, wie mit Rollblättern, Haaren oder einer dicken Wachsschicht. Manche Pflanzen besitzen Wasserspeicherorgane.
Eine Besonderheit dieses Moores ist die Vielfalt von Pflanzen (maritime und kontinentale). Ursachen liegen in der Nähe zum Meer und im hohen Salzgehalt des Bodens.
Beispiele
Eine besondere Funktion haben die Torfmoose, wovon es 32 Arten im Hochmoor gibt. Durch eine schwammähnliche Struktur können sie große Mengen an Wasser speichern. Das Bleichmoos (auch Torfmoos genannt) ist die wichtigste Pflanze bei der Vertorfung.
Das Naturschutzgebiet ist für vielfältige Arten ein idealer Lebensraum oder Rückzugsgebiet, denn neben Moorwäldern gibt es Heidegebiete oder Gräben mit Verlandungsbereichen und Wasseransammlungen, wo einst Torf gestochen wurde.
Ausführliche Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt im Großen Ribnitzer Moor erhält der Besucher im Infozentrum "Wald und Moor" im Ortsteil Neuheide. Das Infozentrum beherbergt vielseitige Exponate, wie Tierpräparate, Vogelnestersammlung, Aquarien und Terrarien. Live-Kameras beobachten Fledermäuse.
Auf 35 Schautafeln auf dem Naturpfad kann man sich das Leben in diesem Habitat bei einer Wanderung umfassend erschließen. Diese Tafeln stellenbeispielsweise Pilze im Stadtforst dar, berichten über Eulen und Spechte, einheimische Spinnen und vieles mehr. Möglich ist aber auch ein Rundgang mit dem Stadtförster als fachkundigen Begleiter.
Unsere Ribnitzer Moor-Tour führt Sie direkt zum Ribnitzer Moor. Der Rundweg führt Sie außerdem über anliegende Ortschaften in idyllischer Lage.
Beitrag: Brigitte Hildisch