Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → im Urlaub in Barth
Text und Bilder: Windjammer-Museum Barth
Das 2017 neu gegründete Museum präsentiert in einer stilvollen Villa aus dem Jahr 1895, mit mehr als 400 Exponaten, die wohl größte Ausstellung historischer Schiffsporträts und Segelschiffdioramen in Mecklenburg-Vorpommern. Unmittelbar neben der Barther Schiffswerft und dem Hafen gelegen, lassen die Ausstellungen die große Zeit der Segelschifffahrt lebendig werden, als auch Barther Schiffe noch alle Meere befuhren.
Diese Schiffsbilder erfreuten sich besonders im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit. Sie entstanden meist im Auftrag des Schiffeigners und zeigen das Schiff detailgetreu auf hoher See oder vor einem markanten Küstenabschnitt. Diese auch als Kapitänsbilder bekannten Gemälde und Zeichnungen zierten lange die Stuben der Schiffer und die Kontore von Reedereien, bevor sie ihren Weg in private Sammlungen und Museen fanden.
Auch die Matrosen zeigten gern ihre Verbundenheit zur Segelschifffahrt. Sie fertigten auf ihren langen Fahrten Halbmodelle von Segelschiffen, die sie in einem Kasten befestigten und mit einer aus Kitt oder Wolle gestalteten Wasserfläche sowie einer fantasievollen Hintergrundkulisse versahen. Die meisten Modelle haben reale Vorbilder, tragen aber oft einen anderen Namen. Nicht selten waren es Geschenke für die daheimgebliebene Liebste oder Familienangehörige.
Über Jahrhunderte prägten Schiffbau und Handelsschifffahrt die Region. Von der Zeit der Hanse, über die Schwedenzeit, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, erzählt die Ausstellung von Aufstieg, Blütezeit und Niedergang der heimischen Handelsschifffahrt.
Man muss immer mit einiger Verklärung rechnen, wenn man sich dem
Thema Windjammer nähert. Sie waren groß, schnell und die Höhepunkte
des Segelschiffbaus. Aber sie wurden vor allem gebaut, um auf langen
Strecken um Kap Hoorn herum, trotz der Übermacht der Dampfschiffe,
Geld zu verdienen.
Die Ausstellung berichtet von Salpeterfahrten,
dem Schiffbau in jenen Tagen, Segelschulschiffen und dem Mythos Kap
Hoorn und lässt die letzte große Ära der Frachtsegler wieder
lebendig werden.
In der Douzette-Stube begegnen Ihnen Gemälde des als „Mondscheinmaler“ bekannt gewordenen Malers und Kunstprofessors Louis Douzette. Aber auch Stadtansichten anderer Künstler aus der Zeit vom 17. bis zum 20. Jahrhundert sind in diesem Raum zu finden, der ganz der Stadtgeschichte und Barther Künstlern gewidmet ist.
Die regelmäßigen Führungen sind die beste Gelegenheit, die Welt der Schiffsporträts und der Segelschiffdioramen näher kennenzulernen. Bei den zahlreichen Vorträgen werden Ausflüge in die Geschichte unternommen, bei denen Sternstunden, aber auch tragische Momente aus der großen Zeit der Segelschifffahrt näher beleuchtet werden.
Regelmäßige Veranstaltungen:
Das Erdgeschoss des Windjammer-Museums ist barrierefrei.
Das Obergeschoss ist über eine Treppe erreichbar - ca. 20 Stufen mit Handlauf.
Windjammer-Museum
Hafenstraße 22
18356 Barth
Öffnungszeiten:
April – Oktober
täglich
11:00 – 18:00 Uhr
November
geschlossen
Besichtigung nur nach Absprache möglich.
Dezember – März
Sonnabend, Sonntag
11:00 – 17:00 Uhr
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