SEGELSCHIFFE - Bark, Barkenschiff, engl. Barque
Merkmale, Takelage, Verwendung
- Segelschiff mit mindestens 3 Masten
- der Name Dreimastbark ist falsch, es gibt aber Vier- und Fünf-Mast-Barken
- geeignet für Transporte über größere Seestrecken
- durch die einfache Handhabung der war eine kleine Besatzung möglich, von ca 15 Mann
- Die Masten heißen Fock-, Groß- und Besanmast
- Fockmast und Großmast voll rahgetakelt
- hintere Mast (Besanmast) mit Längssegel (Schratsegel), in der Regel Gaffelsegel und Gaffeltoppsegel
- am Klüverbaum und zwischen den Masten dreieckige Längssegel (Stagsegel)
- Vier-Mast-Barken sind große Massengutfrachter, eingesetzt wurden sie z.B. in der Salpeterfahrt, Australienfahrt, ...
- die "Flying-P-Liner" waren fast alle Barken
- die Masten der Vier-Mast-Bark heißen Fockmast (Vormast), Großmast, Kreuzmast und Besanmast
- die Masten der Fünf-Mast-Bark heißen Fockmast (Vormast), Großmast, Mittelmast, Kreuzmast und Besanmast
Geschichte, Beispiele
- Anfänge der Bark-Takelung reichen bis in das 14. Jh. zurück
- ab Mitte 17. Jh. Kombination Längssegel - Quersegel - Stagsegel
- die dreimastige Bark war eine der wichtigsten Schiffstypen der nordeuropäischen Handelsflotte im 19. Jahrhundert
- Ende des 19. Jh. wurde beim Bau der Barken nicht nur Holz,
sondern auch Stahl verarbeitet. Diese Bauweise führte zu größeren
Abmessungen der Schiffe (ca 95 m Länge, 14 m Breite und ca 3000 m²
Segelfläche) und höherer Tragfähigkeit - der Viermastbark
- 1823 erste hölzerne Vier-Mast-Bark "Columbus"
- 1876 erste eiserne Vier-Mast-Bark in Glasgow
- zwischen 1880-1900 entstanden die meisten Vier-Mast-Barken
- 1926 die letzte, als Handelsschiff gebaute, Vier-Mast-Bark, die "Padua"
- die größte noch aktive Vier-Mast-Bark ist die russische Sedov
- die größte fünfmastige Bark "France" aus dem Jahre 1911 verfügte über eine Tragfähigkeit von 8000 t
- 1895 in Geestemünde fertiggestellt - eine der schnellsten
5-Mast-Barken war die "Potosi" (111 m lang, 15m breit, 6500 t Ladung,
über 16 Knoten)
- heute gibt es noch dreimastige Barken und Viermastbarken
- viele Barken sind als Segelschulschiff im Einsatz
z.B. die deutsche Gorch Fock, die Eagle aus den USA, die
norwegische Statsraad Lehmkuhl, allerdings haben Schulschiffe keinen
Laderaum, größere Besatzungsunterkünfte und meist weniger Segelfläche
als frachtfahrende Barken - das "Becks-Schiff" - die "Alexander v. Humboldt", mit den grünen Segeln, ist eine dreimastige Bark
1906 als (Reserve)-Feuerschiff gebaut, fährt es heute
unter der Flagge der Deutschen Stiftung Sail Training,
um vornehmlich jungen Menschen, insbesondere Jugendlichen,
unter fachkundiger Leitung ein außergewöhnliches Erlebnis auf See zu
bieten