Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Urlaubsorte → im Urlaub in Barth
Quellen: Dr. Jürgen Hamel - Autor des "Barth-Lexikons", Stephanie Patrizia Mählmann - Stadtarchiv Barth
"Am Alkun" - ein Barther Straßenname, der neugierig macht. Nicht weit davon sprudelt eine Quelle, die Alkunquelle.
Die Antwort findet man in der Barther Stadtgeschichte. Alkun war die Bezeichnung für einen alten Rittersitz. Er gehörte wahrscheinlich zu den Besitztümern des Rügenfürsten und wurde als Lehen vergeben. Es ist ein Name slawischen Ursprungs.
Weiterhin liest man, dass die Feldmark Alkun nordöstlich von Küstrow und Rubitz in den "Sundischen Bergen" lag. Aus diesen Hügeln entsprang ein Bach, dessen Verlauf damals nicht völlig bestimmt werden konnte. Gewissheit bestand darin, dass er über die Sundische Straße (die frühere Stralsunder Landstraße) floss. An die Stadt jedoch, deren Territorium seit 1255 auch an den Alkuner Rittersitz grenzte, reichte der Bach nicht heran. Folglich hatte Barth zunächst keinen Nutzen von der Quelle.
Die Alkuns verwendeten das Wasser der Quelle bereits, um damit eine Mühle anzutreiben.
Am 27. Mai 1293 gewährte man den Einwohnern von Barth das
Vorrecht, sich den Bach zunutze zu machen. Er sollte ihrer
Trinkwasserversorgung dienen. Fürst Witzlaw II. ließ dafür den
"Borngraben" ziehen. Er wurde bis in die Stadt hinein ausgehoben. Aus
jener Zeit existiert eine Urkunde, die vom Fürstlichen Notar Johannes
von Saal in Garz auf Rügen beglaubigt wurde.
Viele Jahrhunderte lang sicherte die Alkunquelle die Versorgung der Stadtbewohner mit Trinkwasser. Das Wasser war gut, sogar so gut, dass man es auch zum Brauen des berühmten Barther Bieres einsetzte. 1583 ordnete der Herzog Bogislaw XIII. an, eine Rohrleitung von der Quelle bis zum Stadtschloss und weiter bis zum Marktplatz zu legen. Die Kosten dafür übernahm er selbst.
Wahrscheinlich verließen die Alkuns ihren Sitz gegen 1306. Der Rittersitz fiel an den Fürsten zurück und wurde dann an die Stadt "Bart" verkauft.
Nach der Wiederentdeckung der Quelle 2011 ließ die Stadt Barth im darauffolgenden Jahr die Fläche neu gestalten. Ein flaches Mauerwerk umgibt die Quelle jetzt. Es ist mit einem Auslaufrohr versehen.
Der Zugang zur Quelle liegt vor dem Grundstück Sundische Straße 124a, etwa 150 m rechts nach dem Ortsausgangsschild. Auf einem Feldweg gelangt man letztendlich dorthin.
Bei der Alkunquelle ist eine Tafel aufgestellt, die die Alkunsage erzählt. Picknick ist möglich.
Breiter Sandweg bis zur Quelle. Eine Treppe führt hinunter zur Quelle, kann aber von oben genauso gut besichtigt werden. Kein WC in der unmittelbaren Umgebung.
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