Urlaubsorte entlang der Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Landkreis Rostock → Urlaubsort: Kühlungsborn
Ein breiter Strand, flach abfallendes Wasser und bunte Strandkörbe sind ein eindrucksvolles Bild, wenn man auf der Kühlungsborner Strandpromenade (Länge: ca. 3 km) entlang geht. Es sind Anblicke, die fröhlich stimmen und im Gedächtnis haften bleiben. Zahlreiche Bänke laden zum Ausruhen ein, und sie geben dem Spaziergänger eine Atempause, wenn er seinen Blick weit hinaus in die Mecklenburger Bucht schweifen lässt. Kann Ausspannen schöner sein? Die Promenade ist übrigens die längste in Deutschland. Der Strand erstreckt sich über etwa 5,6 km.
Gleich hinter der Strandpromenade verläuft ein schmaler Küstenwaldstreifen. Er bietet den zahlreichen Villen in der dahinter gelegenen Ostseeallee Schutz vor den heftigen Stürmen, die besonders im Herbst und Winter auf die Küste treffen. Die Ostseeallee ist der alte Verbindungsweg zwischen Brunshaupten (heute Kühlungsborn Ost) und Arendsee (heute Kühlungsborn West).
Villen prägen seit ihrer Errichtung um 1900 das Antlitz des Ostseebades. Die Fassaden werden durch florale Ornamente und alte Eingangstüren geschmückt. Alles zeugt von einem besonderen Können früherer Kühlungsborner Handwerker. Unkonventionell erscheinen manch Erker, Balkon oder Turm an diesen Häusern. Die Bauweise der Villen unterlag den damals gültigen Vorschriften ihrer Entstehungszeit. So waren die Gebäude in einem Gartenstadtcharakter zu errichten. Um heute die Häuser besser für touristische Zwecke zu nutzen, hat man sie durch Anbauten erweitert. Natürlich im Stil der klassischen Bäderarchitektur. Eine andere Anordnung besagte, dass Häuser nicht Bäume überragen durften. Diese Direktive galt auch für die Turmhöhe der Katholischen Kirche.
In der Passage "Unter den Kolonaden", der Hermannstraße und der Poststraße (alle im Westteil der Stadt) sind weitere Häuser mit interessanten Bauelementen zu entdecken. Sie sind Elemente der späten Gründerzeit. Zu den historischen Gebäuden Kühlungsborns zählt auch die traditionsreiche Station der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger aus dem Jahre 1882.
Eine Überraschung für den Urlauber könnte die Schlossstraße sein, die ehemalige Dorfstraße in Kühlungsborn Ost. Hier stehen noch einige reetgedeckte Bauernhäuser. Sie erinnern an die einstige ländliche Bauweise in Mecklenburg.
Dort befindet sich auch die evangelisch-lutherische Kirche, umgeben vom Friedhof. Die Kirche ist ein schlichter Bau, der aus Feldsteinen gemauert wurde. Sie stammt aus der Zeit des Übergangs von der Romantik zur Gotik (13. Jahrhundert). Der hölzerne Glockenturm wurde wahrscheinlich Ende des 16. Jahrhunderts aufgesetzt.
Ein Abstecher in die Kunsthalle ist empfehlenswert. Nicht nur Künstler,
sondern auch Handwerker aus der Region erhalten die Möglichkeit, ihre
Werke zu präsentieren. Und oft sind es auch Arbeiten von talentierten
Kunstschaffenden aus ganz Deutschland oder sogar dem Ausland, die
zeitweilig einen Platz in der Kunsthalle haben.
Der Bootshafen / Yachthafen im östlichen Teil des Ostseebades ist ein beliebtes Ausflugsziel. Er hat eine Kapazität von 400 Liegeplätzen und eignet sich für Boote bis zu 18 m Länge bzw. circa 3,50 m Wassertiefe. Was Bootsführer besonders schätzen, ist die günstige Lage des Hafens. Sofort nach Verlassen des Hafenbeckens erreicht man die offene See.
Fischerboote und Kutter legen am westlichen Rande des Hafenbeckens an. Küstenfischerei hat eine lange Tradition im Ort.
Wer das Hafenmilieu liebt und gerne all dem geschäftigen Treiben zusieht, kann dies von der Hafenterrasse aus tun.
Der Tag im Hafen beginnt mit einem Wettermeeting, bei dem sich Bootsführer und Skipper notwendige Informationen über die Wettereinflüsse für den Tag holen können. Diese Angaben sind aber auch einer Informationstafel zu entnehmen.
Der Bootshafen ist nur wenige Minuten von der Seebrücke entfernt. Sie wurde 1991 gebaut.
Westlich der Seebrücke ist ein Wachturm aus der Zeit, als noch die Grenztruppen der DDR die Küsten absicherten, zu finden. Eine Besteigung des Turmes ist möglich.
Unweit davon liegt ein Konzertgarten mit einer Bibliothek. Er wurde 2005 vollständig saniert.
Die Heimatstube Kühlungsborn befindet sich im „Haus Rolle“ und befasst sich vordergründig mit der Entwicklung des Ostseebades. Auch über die Aktion Rose und über den FDGB-Urlaub wird berichtet. Für die kleinen Gäste gibt es ein „Anfasszimmer“. Eine Sonderausstellung widmet sich dem Thema 800 Jahre Kirche.
Sehr lange schon gibt es einen Kurbetrieb im Ostseebad Kühlungsborn. 1880 bereits kamen erste Badegäste. Das Baden unterlag damals strengen Regeln und demzufolge wurden Seestege bzw. Badeanstalten für Mann und Frau getrennt errichtet. In den Jahren des I. Weltkrieges erreichte der Kurbetrieb einen Tiefpunkt, und die Anzahl der Badegäste sank in die Bedeutungslosigkeit ab. Jene Phase dauerte bis 1925 an. Dann kamen zusehends mehr Feriengäste. Kühlungsborn erhielt den Ruf, ein familienfreundlicher Badeort zu sein.
Kühlungsborn bestand einst aus drei eigenständigen Orten:
Brunshaupten, Arendsee und dem Gut Fulgen.
Als sie 1937 zusammengelegt
wurden, wählte man für den neuen städtischen Verbund (Stadtrecht 1938)
den Namen Kühlungsborn. Das Wappen der Stadt versinnbildlicht jene alten
Ortsteile in Form von drei Möwen. Bei der Namensgebung spielte die
Landschaft um das Seebad eine wohl gewichtige Rolle. Die Kühlung, eine
südlich gelegene Grundmoränenlandschaft, umgibt Kühlungsborn mit ihren
sanften Hügeln. Sie ist ein sehr waldreiches Gebiet und ist
nicht nur an heißen Tagen eine angenehme Abwechslung zum
Strandaufenthalt. Die höchste Erhebung ist 130 m hoch. Wanderlustige
werden in der Kühlung mit spektakulären Blicken auf den Küstenverlauf,
weiten Feldern und dem Leuchtturm Buk belohnt. Für Radfahrer ist die
Kühlung eine sportliche Herausforderung.
Den Titel Seebad trägt der Ort seit 1996.
Eine gewisse Portion Nostalgie ist im Spiel, wenn man eine Fahrt in einem Wagen der Mollibahn unternimmt.
Die alte Schmalspurbahn hat ihren Start- und Zielpunkt am Bahnhof Kühlungsborn West. Für einige ist die Dampflok immer noch ein zuverlässiges Transportmittel, für andere ein tolles Urlaubserlebnis. Das Bimmeln der Kleinbahn signalisiert vertraute Normalität – alles in bester Ordnung. Vieles mehr über die Mecklenburgische Bäderbahn kann man im MOLLI-MUSEUM erfahren. Es befindet sich auf dem Bahnhofsgelände. Hier erfolgt auch das Umspannen und Wasserfassen der Dampflok. Man kann zuschauen. Und fast scheint es, man ist in einem früheren Jahrhundert.
Sportlich ist einiges in Kühlungsborn möglich. Viel Anklang findet der alljährliche Ostseeküstenlauf und das schon seit 1983.
Nur etwa 5 km entfernt vom Ostseebad Kühlungsborn befindet sich der Bastorfer Leuchtturm. Er ist auf einer asphaltierten Straße auch per Auto gut zu erreichen.
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Beitrag: Brigitte Hildisch, Rövershagen