Urlaubsorte entlang der Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Ostvorpommern → Urlaub auf der Insel Usedom
Das Ostseebad Karlshagen liegt eingebettet zwischen dem Greifswalder Bodden und dem Peenestrom und ist ein idealer Ferienort für einen Familienurlaub. Der bis zu 80 m breite Sandstrand bietet eine schier endlose Spielfläche. Und auf einer Länge von fast 100 m geht es seicht und eben in die Ostsee. Und wo auf der Insel ist schon eine Kinderkurdirektorin tätig? In Karlshagen. Mit ihrem Team „Kids für Kids“ überlegt sie sich interessante Aktivitäten für die kleinen Urlaubsgäste.
Karlshagen hat sich dem Umweltschutz verschrieben. Es kommt den Einwohnern besonders auf die kleinen Dinge an, wie beispielsweise die Blumenwiesen an der Promenade. Bienen und Insekten sind auf den Blüten willkommen.
Ein anderes Beispiel ist das „Green-Konzept“ für den alljährlichen Usedomer Beachcup, ausgetragen am Sportstrand von Karlshagen. Der inhaltliche Fokus liegt bei diesem Ereignis auf einer sparsamen Verwendung von Plastikmüll. Der Strand wird nach den Wettkämpfen gereinigt. Übrigens ist der Usedomer Beachcup das größte Volleyballturnier in Europa.
Karlshagen Ort wurde 1829 auf der Basis wirtschaftlicher Überlegungen (Heringsfang) als Fischerkolonie gegründet. Zu jener Zeit gab es 27 Wohnstellen für Fischerfamilien.
Am 10. November 1837 erhielt die Ansiedlung den
Namen Carlshagen in Anlehnung an Carl Triest. Der Stettiner
Regierungsrat hatte sich für die Selbstständigkeit des Dorfes
eingesetzt.
Langsam wuchs der Ort zu einer
geschlossenen Siedlung entlang einer Straße heran. 1865 lebten schon
307 Einwohner in Karlshagen. Der Fischfang war ihre Einnahmequelle.
Am Strand unterschied man bereits zwischen Damen- und ein Herrenbad.
Der Strand und die ruhige Lage veranlasste den Berliner Architekten Hugo Elsner hier 1885 eine Strandhalle zu bauen. Karlshagen entwickelte sich zu einem Badeort.
Diese
Entwicklung wurde 1936 durch den Aufbau der Heeresversuchsanstalt in
Peenemünde und durch den 2. Weltkrieg beendet. Der Charakter des Ortes veränderte sich nach 1939. Karlshagen wurde militärisches Sperrgebiet. Für die Angestellten und Wissenschaftler der Forschungsstätte entstanden im Ort Wohnhäuser. S-Bahn-Züge brachten sie zu ihrer Arbeitsstelle in Peenemünde. Während der Luftangriffe 1939/44 wurden viele Wohngebäude zerstört. Besonders der Verlauf und die Bebauung der heutigen Waldstraße erinnern an die Bebauung der ehemaligen Siedlung.
Auch nach dem II. Weltkrieg galt das Gebiet nördlich von Karlshagen als Sperrzone. Zuerst für die Nutzung durch die Sowjetarmee, dann durch die NVA. Im Westen des Ortes befand sich ein großes Kinderferienlager.
In
der Zeit der DDR war der Ort durch den Fischfang und das Militär
geprägt. Die Entwicklung als Urlauberort vollzog sich vorrangig über
Betriebs- und Kinderferienlager.
Urlaubsort Karlshagen
Nach
1991 setzte in Karlshagen eine rasante Entwicklung ein.
Urlauberunterkünfte entstanden, der Campingplatz wurde ausgebaut und
der Hafen hat, neben einem bescheidenen Fischereistandort, eine
beliebte Marina.
Karlshagen
bekam 2001 den Status eines Ostseebades zuerkannt. Der Ferienort ist
als familienfreundlicher Badeort beliebt.
Entlang
der Strandpromenade stehen an vielen Stellen schattenspendende Bäume. Sie misst 1,3 km und geht dann in Rad- oder Wanderwege, die
nach Trassenheide bzw. Zinnowitz führen, über. Bei einem
Spaziergang auf dieser Flaniermeile kommt man nicht umhin, die
Skulptur „Die Strandjungfrau“ zu betrachten. Sie ist der Glanz des
Strandvorplatzes.
Die
abwechslungsreichen Veranstaltungen in der Konzertmuschel locken
viele Zuschauer an. Allerdings ist der Aufenthalt auf der
Strandpromenade kurtaxepflichtig.
Der
Yacht- und Fischereihafen Karlshagen liegt in einer kleinen Bucht. Ausflugsschiffe nehmen die Besucher mit
auf den Peenestrom oder zur Greifswalder Oie.
Für
Boote gibt es mehr als 110 Liegeplätze. Der Hafen verfügt über
eine sehr gute technische Infrastruktur. Die Sanitäreinrichtungen
sind behindertengerecht. Mit dem Schild der "Gelben
Welle"
wird auf die wassertouristischen Angebote in der Hafenanlage
hingewiesen.
Die Heimatstube befindet sich im Haus des Gastes. Die Interessengemeinschaft „Heimatgeschichte Karlshagen e. V.“ präsentiert die Entwicklung des Ortes. Von Mitte Mai bis Ende September finden mittwochs um 15:00 Uhr Führungen statt.
Das Naturschutzzentrum des Vereins Jordsand vermittelt auf anschauliche Weise Wissenswertes über den Naturpark Insel Usedom und seine tierischen Bewohner, z.B. Strandfunde, Singvogelpräparate, Informationen zu Kegelrobben und dem Seeadler. Zusätzlich werden wöchentlich Führungen angeboten.
Die Evangelische Kirche Karlshagen wurde 1912 eingeweiht. Bei einem Bombenangriff im Jahre 1943 wurde das Gebäude durch einen Brand völlig zerstört. Erst 1952 bekam der Ort eine neue Kirche. Sie ist schlicht gehalten. Der Saal hat eine Holzdecke. Der Einrichtung erhielt 2009 ein Nagelkreuz, ein Symbol der völkerweiten Versöhnung nach dem II. Weltkrieg, der Hoffnung und des Friedens.
Zwischen
Karlshagen und Trassenheide befindet sich die Mahn- und Gedenkstätte
Karlshagen. Das Mahnmal wurde am 8. Mai 1970 eingeweiht, um an die
700 Opfer der Bombennacht vom 17. auf den 18. August 1943 und dem 18.
Juli 1944 zu erinnern. Ebenso an das Schicksal der KZ-Häftlinge, die
als Zwangsarbeiter für die Heeresversuchsanstalt Peenemünde hier
untergebracht waren. Das Lager gehörte zum Konzentrationslager
Ravensbrück.
Auf dem Gelände der
Mahn- und Gedenkstätte gibt es einen gepflasterten rechteckigem
Platz mit einer dreiteiligen Mosaikwand und einen
Kriegsopferfriedhof. Das Ehrenmal gestaltete der Usedomer Künstler
Klaus Rößler. Rechts auf dem Steinplatz steht eine Tafel mit der
Aufschrift „Den Opfern des 2. Weltkrieges aus Karlshagen und
Trassenheide“. Für 56 ermordete Zwangsarbeiter, die in einem
Massengrab lagen, wurden links 7 Steinkreuze gesetzt. Der Friedhof
hat eine Stele. Sie weist mit der Aufschrift „Friedhof der 2000
Opfer der Fliegerangriffe auf Peenemünde und Karlshagen“ auf
Zivilisten, Soldaten und Zwangsarbeiter hin.
In
den Jahren 1994 und 1995 wurde die Mahn-
und Gedenkstätte Karlshagen neu gestaltet.
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Beitrag: Brigitte Hildisch in Zusammenarbeit mit der „Interessengemeinschaft Heimatgeschichte
Karlshagen e.V.“
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