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Vitt auf der Halbinsel Wittow / Rügen

Im Nordosten Rügens liegt das idyllische Vitt, geschützt in einer Liete*. Ein kleiner Hafen ist ihr vorgelagert. Geht man durch die schmalen Gassen des Ferienortes, sieht man Häuser mit liebevoll gestalteten Gärten.

Etwas erhöht liegt die achteckige Uferkapelle. Ihre Geschichte ist besonders.

Vitt ist ein Ort unter Denkmalschutz. 13 reetgedeckte Häuser und eine Uferkapelle prägen das Bild des Fischerdorfes. Es sind historische Gebäude, die dem Ort eine Ursprünglichkeit verleihen. Ihre Verbindung mit der Fischerei gilt es, in der Erinnerung zu bewahren. Vitt besitzt seit 1290 das Recht und die Freiheit, Fischfang auszuüben.

Woher kommt der Name „Vitt"?

Während der Heringssaison wohnten die Fischer in Quartieren nahe ihrem Anlandungsplatz. Man nannte sie Vitten. Hier wurde der Hering zeitnah verarbeitet, zunächst gesalzen und in Tonnen gelegt. Und dann verpackt und verladen. Die Vitten gaben dem Ort wohl seinen Namen.

Die Uferkapelle

Während der Heringssaison nahmen die Fischer nicht an den Gottesdiensten in der Pfarrkirche von Altenkirchen teil. Diese Stunden konnten sie kaum erübrigen. So kam der Pfarrer zu ihnen nach Vitt, um seine Predigt dort in der größten Hütte des Ortes zu halten. Oft war die Hütte baufällig. Die mit in dem Gebäude lebenden Tiere störten die Bibelstunde erheblich. Ein kleines Gotteshaus zu errichten, lag auf der Hand. Der vielseitig engagierte Theologe Ludwig Gotthard Kosegarten sammelte das Geld für dessen Bau. Es entstand die Uferkapelle.

1806 Beginn des Baus nach Plänen des pommerschen Landbaumeisters Rühs

1816 Fertigstellung und Einweihung der Kapelle, Schwierigkeiten in der Bauphase durch Kriege Napoleons

1852 Anbau der Vorhalle mit der Sakristei

2009 Dach der Sakristei mit Holzschindeln gedeckt, wie einst

2017/2018 grundlegende Sanierung der Kapelle

Die früher weiße Kapelle zeigt sich heute in einem terrakotta-farbig gemalten Anstrich.
Die Vitter Uferkapelle ist ein beliebtes Ausflugsziel. Zu betrachten sind die vom Stralsunder Maler Erich Kliefert gefertigte Kopie des Gemäldes „Der sinkende Petrus“ von Philipp Otto Runge (1777–1818) und das Wandgemälde Menschen im Sturm des italienischen Künstlers Gabriele Mucchi  (1899–2002).

In den Sommermonaten finden an jedem letzten Sonntag des Monats die ökumenischen Ufergottesdienste um 15 Uhr statt.

Karte Mecklenburg-Vorpommern – Wo befindet sich Vitt?

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Beitrag: Brigitte Hildisch Rövershagen

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