Urlaubsorte entlang der Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Ostvorpommern → Insel Usedom → Urlaubsort: Peenemünde
Peenemünde ist der nördlichste Ort der Insel Usedom. Die Umgebung des Ortes wird landschaftlich vom
Peenestrom geprägt. Er mündet bei Peenemünde in den Greifswalder
Bodden. Da liegt auch der kleine Hafen Peenemündes. Er ist
Ausgangspunkt für Fahrten zu den Fischerdörfern am anderen Ufer
oder auf die Inseln Greifswalder Oie. Nordöstlich von Peenemünde befindet sich das Naturschutzgebiet Peenemünder Haken.
Peenemünde erlangte mit der Errichtung einer Erprobungsstelle für die Luftwaffe der Wehrmacht in der Zeit des Nationalsozialismus seine Bekanntheit. Der östliche Teil des einstigen Fischerdorfes wurde mit Gebäuden für die Entwicklung und Fertigung der neuen Großraketen bebaut. Eine Wohnsiedlung für die Wissenschaftler und Techniker entstand. Die Zivilbevölkerung wurde umgesiedelt und der Ort zum militärischem Sperrgebiet erklärt.
An jenes Kapitel deutscher Geschichte erinnert das Historisch-Technische Museum in Peenemünde.
Nach dem 2. Weltkrieg behielt
Peenemünde seinen militärischen Charakter bei. Bis 1952 befand sich
hier ein Marine- und Luftwaffenstützpunkt der Sowjetunion. Dann ging
das Gelände an die Nationale Volksarmee der DDR über. Der einstige
Flugplatz der Heeresversuchsanstalt „Peenemünde West“ wurde in
den Jahren 1958 bis 1951 vergrößert und von den Luftstreitkräften
der Armee der DDR genutzt. Die gesperrte Zone zog sich nun über den
gesamten nördlichen Bereich Usedoms. 1993 wurde die militärische
Nutzung des Standortes beendet.
In den 40er Jahren entstand auch das Kraftwerk Peenemündes. Es erzeugte bis Ende 1990 Energie. Das fast vollständig erhaltene Baudenkmal ist das größte Industriedenkmal in Mecklenburg-Vorpommern. Kulturell wird in dem Kraftwerk einiges geboten, denn in der ehemaligen Turbinenhalle veranstaltet man Konzerte. Weitere Gebäudeteile nutzt das Historisch-Technische Museum.
Zu einer Stätte stillen Gedenkens und der Andacht ist die Evangelische Kapelle Peenemündes geworden. Anlässlich des 50. Jahrestages der Bombardierung des Ortes durch die Royal Air Force wurde die zerstörte Kapelle 1993 originalgetreu wiederaufgebaut. Es entstand ein achteckiger Fachwerkbau, gestrichen in Schwarz und Weiß im Inneren. Die ursprüngliche Kapelle errichtete 1876 der Baumeister Friedrich Kräger auf dem Gelände des Peenemünder Friedhofs. In all den Jahren der militärischen Nutzung des Ortes fiel der Kapelle kaum Bedeutung zu. Heute ist sie eine Gedenkstätte für die Opfer von Peenemünde.
Einem Museum ganz anderer Art begegnet man in der interaktiven Ausstellung »Phänomenta« Peenemünde. Auf spielerische Weise unternimmt der Besucher eine Entdeckungsreise in die Welt physikalischer Phänomene.
Eine Vielfalt an Spielzeugen aus drei Jahrhunderten stellt das Peenemünder Spielzeugmuseum in 17 Räumen aus. Die 60-jährige militärische Ausrichtung des Ortes hat das Museum eingearbeitet. Es zeigt, wie schon Kinder ideologisch Beeinflussung unterliegen.
Im Haupthafen Peenemündes hat der ausgediente russische Unterwasser-Raketenkreuzer U461 seine Schotten für Besucher geöffnet. Das etwa 86 m lange und 10 m breite U-Boot gehörte einst der Baltischen Rotbannerflotte an. Man erhält einen Einblick in das Leben und Arbeiten einer U-Bootbesatzung.
Klicken Sie hier um die externe Karte zu laden.
Beitrag: Brigitte Hildisch Rövershagen