Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Nordvorpommern → Barth
Die Barther Wundereiche. Im Barther Stadtforst steht die vielleicht einzige noch
erhaltene, sagenhafte Wundereiche des Landes. Sie ist erreichbar über
den Stadtausgang Barth in Richtung Westen zum Darß. Statt rechts auf die
Halbinsel zu fahren, geht es noch einige Meter weiter, um dann nach
links in Richtung Planitz abzubiegen. Ein Fußmarsch in das Barther
Stadtholz den südwestlichen Hauptweg entlang, führt schon bald zur
ausgeschilderten Wundereiche. Solche Wundereichen (manchmal auch Buchen)
standen in großer Zahl in den vergangenen Jahrhunderten im Lande. Ihre
häufigen Heilungen bei Leiden wie Rheuma, Gicht oder Lähmungen gelten
durch den psychischen Wunder-Effekt und die Willensanstrengung beim
Ersteigen als sichere Überlieferungen.
Bei der Barther Eiche gab es das seltene Verwachsen des Hauptstammes mit einem Ast. Dadurch bekam der Baum eine Öffnung, durch die der Heilungssuchende hindurch musste. In etwa drei Meter Höhe war unterhalb der Öffnung eine Plattform angebracht, auf die man über eine Leiter kam. Wegen der meist schnellen Heilung sollen bis zu 50 Krücken gleichzeitig im Baume gehangen haben. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts soll die Heilkraft der Eiche schon versiegt sein. Ein Schäfer hatte seinen kreuzlahmen Hund durch das Loch geschickt, die den Menschen vorbehalten war. Auch die Öffnung hat sich seitdem verkleinert.
Der Pilgerpfad »Pilgern auf dem GreifenWeg« führt direkt zur Barther Wundereiche.
Ein breiter Waldweg führt direkt zur Eiche.
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Beitrag: Dr. Hartmut Schmied, Rostock