Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Insel Hiddensee → im Urlaub in Vitte
Beitrag, Bilder: Frau Dr. Helga Konow, Nationalparkamt Vorpommern
Die Insel Hiddensee mit ihrer Ursprünglichkeit und dem besonderen Flair
ist immer einen Besuch wert. Vornehmlich Künstler entdeckten die Insel
vor mehr als einhundert Jahren als Ort der Inspiration. Neben den
traditionellen Bauten ließen sie Häuser besonderer Prägung in die
Landschaft setzen.
Auch heute hat die Insel an Reiz und besonderem Flair nichts eingebüßt.
Am Ortsausgang von Vitte in Richtung Kloster steht ein
Haus, etwas von der Straße zurückgesetzt, dennoch sofort ins Auge
stechend. Genau wie Bäume und Sträucher, dessen Formen der Wind schuf,
ist das große Rohrdach des Hauses schief, wird zur Ostsee hin niedriger.
Und nicht nur das Dach, auch die Wände verjüngen sich von der Front bis
zur Rückseite. Das ist das Nationalparkhaus Hiddensee.
Die größte Fläche des unteren Raumes ist einer Nationalparkausstellung vorbehalten. Werden und Vergehen, Kommen und Weichen, ständiges Verändern sind auf Hiddensee allgegenwärtig. Veränderung - dieser ewig andauernde Prozess, dem die belebte Materie unterworfen ist, ist Thema und Leitmotiv dieser Ausstellung. Wie ein roter Faden durchzieht "Veränderung" Inhalte und Gestaltung.
Einzelne Ausstellungsbereiche werden durch Informationstafeln eingeleitet - jede für sich ein kleines Kunstwerk - zum Nachdenken anregende Aquarelle mit dosiert eingearbeiteten Texten.
Welch Unterschied: im Süden steigt die Insel förmlich aus dem Wasser, ganz im Norden kommt sie auf eine beachtliche Höhe von 72 Metern, gut erkennbar in dem Landschaftsmodell. Darunter - abrufbereit in einzelnen Schubläden - die kartenmäßige Darstellung der Insel und Einblicke in einzelne Lebensräume auf der Insel:
Vögel auf der Insel Hiddensee. Welche sind ständig hier? Welche kommen als Gast? Welche überfliegen die Insel nur? Vor allem aber, wie singen sie? Auf Knopfdruck können einige Vogelstimmen dem jeweiligen Vogel zugeordnet werden; hinter Klapptafeln verbergen sich Zugrouten und Informationen.
Wie mitten in der Landschaft stehend fühlt man sich beim Blick in den Guckkasten. Bei jedem Klick geht die Wanderung auf der Insel weiter. Da staunt man nicht schlecht. So viele unterschiedliche Landschaften verbergen sich auf der kleinen Insel? Dort war ich gestern. So sieht das zu einer anderen Jahreszeit aus.
Hiddensee ist zwar die größte Insel im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, dennoch ist sie nur ein kleiner Teil des 805 km2 großen Schutzgebietes. Die Ausmaße des Nationalparks kann man erahnen, wenn man vor der gewaltigen Karte mit den Drehtafeln steht. Dreht man die einzelnen Tafeln um, bekommt man vielfältige Informationen rund um den größten Nationalpark an der deutschen Ostseeküste.
Schon mal versucht, unter die Wasseroberfläche des Boddens zu schauen? Mit bloßem Auge wenig gesehen? Ein Aquarium macht`s möglich. Es gibt einen Einblick in das Leben im Bodden. Fische und andere sind im natürlichen Umfeld zu beobachten. Kurze und prägnante Beschreibungen zu Pflanzen und Lebewesen sind auf kleinen Schildern zu erblättern.
Ob Vogelzug - Orientierung ohne Navigation, Frottage - Bilder aus der Natur, Kreuzkröte - verdrehte Welt, Wildes Gemüse - Mitmachbeet, alle fordern sie zum Mitmachen auf, gehen Natur-Phänomenen auf den Grund. Das macht nicht nur Kindern Spaß.
In einem überdimensionierten "Geschichtsbuch" sind verschiedenartige Aussagen zum Verhältnis Mensch und Natur nachzulesen. Zitate, Darstellungen und Abbildungen laden zum vertiefenden Lesen ein.
Dünenschutz als Schutz der Natur, insbesondere als Schutz des Menschen und seiner Ansiedlungen. Jeder Tritt auf die empfindliche Vegetation hat nicht nur das Verschwinden von Pflanzen zur Folge.
In diesem Haus gibt es außerdem einen Seminarraum, in dem Filme zum Nationalpark und zur Insel Hiddensee laufen.
Auf Barfuß- und Balancierstrecken die Natur hautnah erleben, das unterstützt das Naturempfinden und trainiert die Sinne. Ein Hügel und darauf ein kleiner Beobachtungsturm - das bringt Höhe, ist ideal, um auf die Feuchtweisen zu schauen und Vögel zu beobachten.
Durch Beweidung entstanden Kulturlandschaften. Die Dünenheide ist so eine. Die Hiddenseer sind stolz darauf und nicht nur sie. Heide bleibt aber nicht immer Heide. Will man sie erhalten, muss man was tun. In einem separaten Bereich sind zu sehen, die "Kulturpfleger". Sie sind friedlich, lassen sich sogar streicheln.
Vier große Granitblöcke symbolisieren den Küstenschutz der Insel. Es sind Ersatzsteine der Huckemauer vor Kloster. Gut aufgepasst in der Ausstellung? Was und wo ist die Huckemauer?
Mit einer professionellen Wetterstation kann man in die Rolle eines Wetterbeobachters schlüpfen.
Nationalparkhaus Hiddensee
Norderende 2
18565 Vitte
Wann ist die Ausstellung geöffnet?
Januar - März täglich 10.00 - 15.00 Uhr
April - Oktober täglich 10.00 - 16.00 Uhr
November, Dezember täglich 10.00 - 15.00 Uhr
In den übrigen Monaten ist eine Besichtigung der Ausstellung nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
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