Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Museen in Ostvorpommern → im Urlaub in Greifswald
Quelle: Text, Bild - Pommersches Landesmuseum Greifswald
Dass Pommern mehr zu bieten hat als Sonne, Sand und Meer, hat sich
inzwischen herumgesprochen. Kunst, Kultur und Geschichte gehen hier
vielerorts eine glückliche Verbindung mit Natur und Landschaft ein. Wer
nach Greifswald kommt, findet in unmittelbarer Nähe zum Markt das
Pommersche Landesmuseum. Die leuchtenden klassizistischen Fassaden
wirken frisch und edel wie der gesamte Museumskomplex, in dem Objekte
aus 14.000 Jahren Geschichte der Menschen an der südlichen Ostseeküste
ihren Platz gefunden haben.
Im Jahre 2005 öffneten sich nach mehr als
zehnjähriger Bauzeit die Pforten der fünf sanierten historischen Gebäude
und der thematischen Außenanlagen.
Wollten Sie schon immer wissen, wann der erste Mensch in unsere Region kam, wo nun wirklich die sagenumwobene Stadt Vineta lag und wie es am Hof der pommerschen Greifenherzöge zuging? Erdgeschichte und Landschaftsentwicklung, Kultur und Alltagsleben, aber auch die Besonderheiten des Landes am Meer von den ersten menschlichen Spuren in der Altsteinzeit bis heute werden unterhaltsam vermittelt.
Attraktionen der Präsentation sind in der Urgeschichte das
älteste von Menschen gefertigte Werkzeug Pommerns und der fast 2 kg
schwere Goldring aus der Völkerwanderungszeit, der zudem eine
außergewöhnliche Odyssee hinter sich hat ...
In vielen Aspekten werden die Zeit der Slawen und das
Mittelalter geschildert. In Erinnerung bleiben sicherlich die Leistungen
des slawischen Handwerks, die brennende Tempelburg Arkona, die
originalen Säulen aus den Zisterzienserklöstern, die reiche materielle
Kultur der Hansestädte oder die Umwälzungen der Reformation.
Einer der Höhepunkte der Ausstellung ist der Croy-Teppich, ein 4 x 7 m großer, einzigartiger Wandteppich aus dem 16. Jahrhundert, der nicht nur einen historischen Moment der pommerschen Landesgeschichte zeigt, sondern auch ein Bekenntnis zum Protestantismus darstellt. Zusammen mit dem über Jahrhunderte in Gebrauch befindlichen Rektorornat der Universität Greifswald lässt dieses Zeugnis der pommerschen und sächsischen Geschichte die Kulturregion in einem bisher kaum erkannten Licht erscheinen.
„Pommernland ist abgebrannt“ – der Dreißigjährige Krieg wütet fürchterlich. Danach regiert Schweden neben Brandenburg fast 200 Jahre lang Teile Pommerns. In der Preußenzeit schließlich werden aus Fischerdörfern mondäne Bäder. Eindrucksvoll präsentiert sich die Prunkvase von Eldena, die dem Direktor der Landwirtschaftsakademie Eldena 1837 von seinen dankbaren Studenten überreicht wurde.
Das 20. Jahrhundert mit seinen Kriegen, vielfachen Systembrüchen und dem gewaltigen Bevölkerungsaustausch bedeutete für die Region die vielleicht größte Zäsur in ihrer Geschichte. Schließlich verschwand der Name Pommern in der DDR fast vollständig. Erst in den letzten 30 Jahren besinnt sich die Region wieder zunehmend auf über Jahrhunderte gewachsene Strukturen. Die Ausstellung zeigt die zahlreichen Facetten dieser Brüche und Kontinuitäten. Neben aussagekräftigen Objekten ergänzen aufwendige Medienstationen und Installationen die Ausstellung, über die vor allem biographische Zugänge zu einzelnen Themenkomplexen angeboten werden.
Ein vielgestaltiges Bild von Pommern im Laufe der
Jahrhunderte entsteht nicht nur beim Sehen, sondern auch beim
Ausprobieren und Hören. Der Rundgang durch die Ausstellung lädt an
vielen Stationen zum Mitmachen ein - ob beim Herstellen eines
Ziegelverbandes, beim Üben auf dem hanseatischen Rechenbrett oder auf
der Suche nach dem Ort der versunkenen Stadt Vineta.
Ein akustisches Führungssystem in polnischer, englischer und deutscher Sprache, Filmsequenzen und ein museumspädagogisches Begleitprogramm runden die Ausstellung ab.
Die Galerie des Pommerschen Landesmuseums wird in den nächsten Jahren mit dem Schwerpunkt Romantik umgestaltet. Als Neubau tritt eine „Kapelle“ hinzu, die den Besucher auf das Werk Caspar David Friedrichs einstimmen soll.
Während der Bauzeit werden die „Publikumslieblinge“ unserer hochkarätigen Gemäldesammlung im Konventshaus ausgestellt. Frans Hals, Caspar David Friedrich und van Gogh freuen sich unter neuen „Nachbarn“ auch weiterhin auf Ihren Besuch!
Das Pommersches Landesmuseum Greifswald ist barrierefrei.
Pommersches Landesmuseum
Rakower Straße 9
17489 Greifswald
038 34 - 83 120
Klicken Sie hier um die externe Karte zu laden.