Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Rostock → im Urlaub in Kühlungsborn
Beitrag und Bilder: Grenzturm e. V. Kühlungsborn
Einer der letzten erhaltenen Beobachtungstürme an der ehemaligen DDR-Ostseegrenze ist der BT11 Grenzturm in Kühlungsborn.
Entschließen Sie sich zu einer Turmbesteigung, erleben Sie den weiten Blick über die Ostsee, wie früher die DDR-Grenzsoldaten.
Im kleinen Museum nebenan wird zu Fluchtschicksalen und zum DDR -Ostsee-Grenzsystem informiert. Fluchtversuche mit Booten, Schiffen, Luftmatratzen und selbstgebauten U-Booten werden anschaulich dargestellt.
Der
Ostsee-Grenzturm Kühlungsborn, ist ein einmaliger Ort, an dem sich
die Geschichte der Teilung Deutschlands authentisch erleben lässt. Der
1972 errichtete
Turm befindet sich Kühlungsborn – Ost, an der Strandpromenade,
unweit der Seebrücke. Vom
Turm aus beobachteten DDR-Grenzer Schiffsbewegungen der NATO und
versuchten „Republikflüchtlinge“ zu entdecken. Ein
weiterer Grenzturm stand am Riedensee, westlich von Kühlungsborn.
Mit starken Suchferngläsern suchten die Turmbesatzungen der Beobachtungstürme ein bis zu 12 Seemeilen (ca. 22 km) weites Gebiet ab. Unterstützt von großen Suchscheinwerfern am Strand. Zur Grundausstattung gehörten Funkanlage, Notstromversorgung, eine Heizung, Scheinwerfer. Unterhalb der Fenster befinden sich verschließbare Schießscharten. Die Kanzel ist über versetzt angebrachte Stahlleitern erreichbar. Die Grenzmatrosen meldeten jede verdächtig scheinende Bewegung über Funk und das Grenzmeldenetz. So wurden Grenzschiffe und Landeinheiten umgehend alarmiert.
Unmittelbar östlich neben dem Strandaufgang in WITTENBECK (1 km westlich von Kühlungsborn) wurde durch unseren Verein eine „Scheinwerferstellung der Grenztruppen“ freigelegt und ist öffentlich zugänglich.
Hier fuhren am Abend die Suchscheinwerferfahrzeuge der Grenzbrigade Küste auf und leuchteten die dunkle Ostsee ab, um von den Beobachtungstürmen aus die „Republikflüchtlinge“ zu entdecken. Die Anlage selbst wird im Augenblick unter Denkmalschutz gestellt. Danach erfolgt eine Info-Beschilderung.
Mit diesem Boot gelang einer Familie mit zwei Kindern die Flucht über die Ostsee.
27
Grenzbeobachtungstürme, davon 25 vom Typ BT11, standen von 1961 bis 1990 entlang der Ostseeküste der DDR.
Bis auf Kühlungsborn und Börgerende, wurden alle Türme 1990 abgerissen. Ein Lageplan der ehemaligen Beobachtungstürme hängt im Museum aus.
Der Abriss in Kühlungsborn wurde 1991 durch engagierte Bürger der Stadt verhindert. Seit 1992 steht der Turm unter Denkmalschutz. Der Verein „Grenzturm e. V.“ restaurierte den Turm ab 2003 in Eigeninitiative und entwickelte das Konzept für das kleine Museum neben dem Turm.
Im Jahre 2013 wurde das Ostsee-Grenzturm-Museum durch die Stadt Kühlungsborn mit Fördermitteln des Landes errichtet.
Das Museum und die umfangreichen Informationstafeln am Grenzzaun sind barrierefrei erkundbar. Der Turm selbst ist nicht barrierefrei. Besucher können im Turm zur Aussichtskanzel aufsteigen (15 m). Neben dem Museum befindet sich ein behindertengerechtes WC. Ein Behindertenparkplatz befindet sich ca. 200 m westlich, an der Promenade.
Ostsee-Grenzturm Kühlungsborn
Grenzturm e. V. Kühlungsborn
An der Strandpromenade 1a
200 m westlich der Seebrücke in Kühlungsborn Ost
18225 Kühlungsborn
Auf der Website wird in deutscher, dänischer und englischer Sprache über Geschichte und Hintergründe informiert.
Öffnungszeiten
Mai bis Oktober
Dienstag
Mitwoch
Freitag
15-17 Uhr
Oktober bis Mai
Dienstag
Freitag
15-17 Uhr
Der Eintritt ist frei. Der Verein freut sich jedoch über Spenden der Besucher.
Gruppenführungen können mit Herrn Wiek vereinbart werden.
Spendenkonto: VR-Bank MV
DE03 1406 1308 0004 6496 13
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