Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Museen Schwerin → im Urlaub in Hagenow
Beitrag: Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend, Hagenow
Bild oben: Thomas Kühn
Die Ackerbürgerstadt Hagenow ist das Tor zur Griesen Gegend im Südwesten
Mecklenburgs: Das Museum widmet sich dem alltäglichen Leben auf dem
Land und in der Stadt. Neben Regional- und Stadtgeschichte – von der
Steinzeit über die prachtvollen Funde der „Hagenower Fürstengräber“ aus
der Eisenzeit bis ins 19. Jahrhundert – stehen spannende Aspekte des
Wohnens und Wirtschaftens, traditionelle Handwerke sowie die Entwicklung
der Technik und die Industrialisierung im Mittelpunkt der
Ausstellungen.
Typische Fachwerkgebäude des frühen 19. Jahrhunderts bilden das Museumsensemble vor der Stadtkirche im alten Stadtkern. Das im Jahre 1828 erbaute Jesselsche Gehöft, bestehend aus Wohn-, Brau- und Brennhaus sowie dem hofseitigen langgestreckten Speicher- und Stallgebäude bildet eine geschlossene Hofanlage und macht den Alltag der Hagenower Ackerbürger erlebbar.
Zwei kleine Zwerchgiebelhäuser, die dem Ratsdiener Rick und dem Hutmacher Brandt gehörten, ergänzen des Ensembles. Hier wird die alltägliche Wohnsituation einer Angestelltenfamilie in der Zeit zwischen 1920 und 1940 mit „guter Stube“ und „moderner Küche“ gezeigt. Die historische Gaststube ist vielen Besucherinnen und Besuchern noch in guter Erinnerung. Nach einer aufwändigen Restaurierung ist die Einrichtung des Schankraums aus dem Hotel „Stadt Hamburg“ in Wittenburg wieder zu sehen. Ergänzt wird die detailreiche Inszenierung durch Wissenswertes über die Bierbrauer, Branntweinbrenner und Gastwirte in Hagenow und des Umlandes.
Das zünftige Handwerk ist ein weiteres zentrales Thema: In Hagenow darf die Werkstatt eines Schuhmachers aus dem frühen 20. Jahrhundert nicht fehlen, denn dieser Beruf war neben der Landwirtschaft über lange Zeit ein wichtiger Erwerbszweig der Stadtbevölkerung. Den größten Raum nimmt die umfangreiche Waldglas-Sammlung des Museums ein: Bräunlich, gelb, blau, weiß und in unzähligen Grüntönen leuchten mehr als 130 Glasgefäße in einer großen Vitrine.
Die vollständige Werkstatt der Landmaschinenschlosserei „Fischer & Havemann“ auf dem Museumshof und ein Raum zur Industrialisierung und zur Geschichte der Eisenbahn in und um Hagenow veranschaulichen die Technikgeschichte bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Sinnbildlich für diese Zeit des Aufbruchs steht das größte Exponat des Museums: die Dampfmaschine von 1902 des Sägewerks Hildebrandt.
Besuchen Sie auch das zum Museum zugehörige Gebäudeensemble: »Synagoge / Hanna-Meinungen-Haus / Wagenschauer« in der Hagenstraße 48.Die Eintrittskarte für das Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend gilt am selben Tag auch für die Alte Synagoge Hagenow
Die Gebäude des Museumsensembles stehen unter Denkmalschutz und wurden fachgerecht restauriert. Zudem informieren die Ausstellungen und Führungen über Hausbau, Wohnkultur und historische Handwerkstechniken.
Das Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend ist teilweise barrierefrei. Der
Museumshof ist mit Kopfsteinpflaster ausgelegt. Die Ausstellungen im Erdgeschoss sind ebenerdig zu
erreichen und mit dem Rollstuhl befahrbar. Die 1. Etage ist nicht barrierefrei. Es stehen Museumshocker
bereit.
Öffnungszeiten:
Dienstag & Donnerstag
09:00 - 12:00 Uhr
14:00 - 17:00 Uhr
Sonntag
14:00 - 17:00 Uhr
Führungen nach Absprache.
Klicken Sie hier um die externe Karte zu laden.