Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Museen Insel Rügen → im Urlaub in Bergen
Beitrag und Bilder: Martina Herfert
Im Gegensatz zu anderen Kreisstädten hatte die Gründung eines Museums in Bergen lange auf sich warten lassen. Erst nach der Wende sollte der Wunsch vieler Bürger nach einem Museum in Erfüllung gehen. Sie wollten die Identität ihrer Stadt, eingebettet in die Geschichte der Insel Rügen, sichtbar machen.
1992
war es dann soweit, das Museum wurde feierlich eröffnet. Es begann wie
eine Heimatstube mit Räumen von der Größe einer Wohnung und entwickelte
sich im Laufe der Jahre inzwischen zu einem Schatzhaus mit einer
vielseitigen Sammlung.
Am Anfang konnte Geschichte und Kultur in der
Ausstellung nur punktuell dargestellt werden, aber inzwischen, mit dem
Anwachsen der Sammlung, konnte zur Darstellung ganzer Zeitabschnitte
übergegangen werden. Es füllen sich die Lücken, immer mehr anschauliche
Exponate beleben die Räume der Ausstellung.
Seit 2001 befindet sich das Museum nun in einem der sanierten
und restaurierten barocken Stiftsgebäude im Klosterhof in unmittelbarer
Nähe zur Marienkirche.
Der Besucher erlebt das Gebäude und die
denkmalpflegerische Sorgfalt nicht nur von Außen sondern auch im Innern
eindrucksvoll. Ein würdiger Rahmen für das Museum der Stadt Bergen auf
Rügen. Auf nunmehr 3 Etagen mit einer Ausstellungsfläche von 500m2 können die Besucher sich vielseitig informieren.
Das Erdgeschoss ist der Ur- und Frühgeschichte gewidmet. Von den Großsteingräbern der Jüngeren Steinzeit, den Hügelgräbern der Bronzezeit bis zur slawischen Tempelburg Arkona und deren Zerstörung 1168 sind gegenständlich und bildlich nach neuen Erkenntnissen Wirtschaft und Kultur dieser Epochen dargestellt.
Im ersten Obergeschoss wird die Geschichte der Stadt Bergen als
ein Zentrum Rügens seit alter Zeit bis zum Verwaltungszentrum Rügens der
Neuzeit präsentiert.
Die Geschichte des Ortes Bergen mit seinem
Kloster ist untrennbar mit der mittelalterlichen Geschichte Rügens
verbunden. 1193 wurde in der Nähe der alten seit dem 10. Jahrhundert
bestehenden slawischen Rügenburg Rugard ein Nonnenkloster gegründet. Das
Kloster besaß zahlreiche rügensche Orte mit den zugehörigen Einwohnern
und Ländereien.
Ab 1534 wurde in Pommern die Reformation eingeführt
und in deren Ergebnis erhielten die pommerschen Herzöge auch das Kloster
Bergen zum Eigentum. Sie wandelten das Kloster in ein adliges
Fräuleinstift um.
Die Einwohner Bergens konnten nun endlich 1613 von Pommernherzog Philipp Julius das Stadtrecht erkaufen und Stadtbürger sein.
Über die Schwedenzeit seit 1648 bis 1815 hat sich die Stadt Bergen nach und nach zu einem rügenschen Verwaltungszentrum entwickelt. Besonders am Ende der Schwedenzeit und in preußischer Zeit hat Bergens Bürgertum nennenswerte Persönlichkeiten hervorgebracht.
Dazu zählen unter vielen anderen der Heimatforscher und Publizist Johann Jacob Grümbke (1771-1849), der Publizist und Philosoph Arnold Ruge (1802-1880), der Chirurg Theodor Billroth (1829-1894), der Militärhistoriker und Politiker Hans Delbrück (1848-1929) sowie der Komponist und Musiker Wolfgang Jacobi (1894-1972).
Das zweite Obergeschoss ist kulturellen Sonderausstellungen vorbehalten. Sowohl vom Bergener Museum selbst produzierte Ausstellungen zu besonderen rügenschen Themen, als auch Personalausstellungen mit alter und zeitgenössischer bildender Kunst und internationale Gastausstellungen sind eine Bereicherung der musealen Präsentation.
Durch die wechselnden Sonderausstellungen und die stetige Erweiterung der Ausstellung mit interessanten Ausstellungsstücken und Themen werden die Gäste des Museums auch bei wiederholten Besuchen immer etwas Neues entdecken können.
Das Museum der Stadt Bergen auf Rügen ist barrierefrei und verfügt über ein barrierefreies WC.
Museum der Stadt Bergen auf Rügen
Billrothstraße 20a
(Im Klosterhof)
18528 Bergen auf Rügen
Öffnungszeiten: können sich gegebenenfalls ändern
Mai bis Oktober:
Dienstag bis Sonnabend 10:00 - 16:30 Uhr
November bis April:
Dienstag bis Freitag 11:00 - 15:00 Uhr
Sonnabend 10:00 - 13:00 Uhr
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