Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Kirchen in Nordvorpommern → Ribnitz-Damgarten
Text: zur Verfügung gestellt von der Stadtkirche St. Marien Ribnitz
Die Stadtkirche St. Marien Ribnitz, ein Backsteinbau mit weithin
sichtbarem Turm, steht in der östlichen Altstadt direkt am Marktplatz.
Schon
vor der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt Ribnitz (rybanitz -
Fischort) im Jahre 1233 ist an dieser Stelle eine Kirche erbaut worden.
Der alte Rundbogenfries auf der Westseite des Kirchenschiffes weist auf
den Anfangspunkt des Baues der St. Marien – Kirche hin.
Nach einer Erweiterung in östlicher Richtung und dem Anbau
des Chores nach dem Stadtbrand 1455 hat die Marienkirche ihren bis heute
gültigen Grundriss der Ost-West-Achse erhalten. Das Querschiff wurde
1803/04 abgetragen.
Der Turm, heute 49 Meter hoch (bis zur Spitze des Kreuzes rund 55 m), maß ursprünglich um die 100 Meter und war in den damaligen Seekarten als Landmarke eingezeichnet. Vermutlich wurde er nach dem Stadtbrand von 1455 erbaut. Seine 214 Stufen führen hoch zur Aussichtsplattform. Von ihr bietet sich ein herrlicher Blick über Ribnitz und die Boddenlandschaft. Bei guter Sicht sind mit bloßem Auge die Petrikirche und die Marienkirche von Rostock zu sehen – auch die im Hafen ein- und auslaufenden Schiffe kann man dann beobachten.
Im Jahr 1560 wurden in der St. Marien – Kirche noch 16 vergoldete Altäre gezählt. Beim letzten großen Stadtbrand von 1759 brannte die Kirche bis auf die Grund- mauern ab. Doch bereits 10 Jahre später konnte die Gemeinde wieder in die Kirche einziehen. Ausgemauerte Holzstützen trugen ein verputztes Holztonnengewölbe, welches durch ein Mansardendach abgedeckt wurde. Zu dieser Zeit erhielt die Kirche ihre barocke Ausstattung – Altar und Kanzel. An die Stelle der Kanzel über dem Altar kam das Gemälde „Die Beweinung“ von Suhrlandt (Ludwigslust).
Auszug Tafelinschrift: Walter Kramer schenkte der Stadtkirche zu Ribnitz am 8. Dezember 1946 die Fischlandglocke.
Im 20. Jahrhundert erlebte die St. Marien-Kirche eine wechselvolle Geschichte: Zwei Dachneueindeckungen nach 1960 hielten den Stürmen nicht stand. Die Kirche wurde unbenutzbar, die Gemeinde feierte ihre Gottesdienste in der Klosterkirche bzw. im Gemeindehaus. Bis 1980 nahmen die Schäden derart zu, dass sogar Überlegungen angestellt wurden, die Kirche als solche aufzugeben.
Mithilfe von Spendengeldern aus den westdeutschen
Schwesterkirchen und der Aufnahme in das Sonderbauprogramm wurde es
möglich, die St. Marien-Kirche zu sanieren: Zunächst wurde die Außenhaut
gesichert, anschließend wurde das Gemeindezentrum „Winterkirche“
errichtet. Seit 1991 stehen der Gemeinde darüber hinaus die Sommerkirche
und der Gemeinderaum im Turm zur Verfügung. Bei dieser Gelegenheit
wurden das Fachwerk im Kirchenschiff freigelegt, und die Kirche bekam
ihr heutiges Gesicht.
Das alles wäre nicht möglich gewesen ohne
unzählige freiwillige Arbeitseinsätze und Spenden der Gemeinde. Sie
zeugen von der Liebe der Ribnitzer zu ihrer Kirche.
Für die damalige alte „Friese-Orgel“ kam das Sonderbauprogramm zu spät. In den 70er Jahren war wertvolles Pfeifenmaterial gestohlen oder beschädigt worden. Sie wurde 1983 abgerissen. Die heutige Orgel wurde von der Firma Jehmlich (Dresden) gebaut und erklang am 30. Oktober 1994 zum ersten Mal. 39 Register sind auf 3 Manuale und Pedal verteilt. Sie verfügt über 2599 Pfeifen, die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur elektronisch.
Die St. Marien – Kirche ist heute Ort der Anbetung und Ort der Begegnung, Gotteshaus und Gemeindehaus in Einem. In ihr finden Gottesdienste und Bibelstunden, kirchlicher Unterricht und Seniorentanz, Chorproben und Ausstellungen statt.
Sprechen Sie Mitarbeiter der Kirche an, um auf die begehrte Aufsichtsplattform zu gelangen. Für einen kleinen Obolus wird Ihnen die Tür zum Turm geöffnet. Da es eine kleine Plattform ist, kann nur eine bestimmte Anzahl von Leuten den Turm gleichzeitig besteigen.
St. Marien Ribnitz
Pastor Christoph Strube
Neue Klosterstr. 17
18311 Ribnitz-Damgarten
geöffnet montags - freitags 9-16 Uhr
sowie zu Veranstaltungen
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