Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Kirchen in Nordvorpommern Langenhanshagen

Die Dorfkirche in Langenhanshagen

Text: Arnim T h i e m e, Saal

Wie andere Hagendörfer in unserer Umgebung ist Langenhanshagen im Zuge der deutschen Besiedlung im 13. Jhdt. entstanden. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1310.

Im Unterschied zu anderen Kirchen der Region ist diese Kirche als Feldsteinbau begonnen worden, was zwei unterschiedliche Bewertungen zulässt: Möglicherweise ist sie damit eine der ältesten Kirchen in der Region Barth, oder aus materiellen Gründen musste auf Feldsteine zurückgegriffen werden.

Die Kirche besteht aus einem einfachen, rechteckigem Schiff und einem Chor, gegründet auf einem lose verlegten Feldsteinfundament. Die Feldsteine für das Fundament und die Mauern sind einseitig behauen. Äußerlich sichtbar sind die häufig vorgenommenen Umbauten des Schiffes, der Portale und der gotischen Fenster. In der ersten Hälfte des 14. Jhdt. wurde der polygonale Chor angebaut, dessen oberer Teil schon in Backstein errichtet wurde. Besonders auffallend sind beide Portale der Südseite durch ihre im Gegensatz zum einfachen Kirchenbau besondere Gestaltung mittels Formsteinmauerwerk. Ein West- und ein Nordportal wurden verschlossen.

Wie auch bei anderen Kirchen in Vorpommern ist kein Kirchturm, sondern ein Glockenstuhl neben der Kirche zu sehen. Die dort vorhandene Glocke wurde 1704 durch Paul Roth gegossen.

Zur Zeit ist im Inneren der Kirche aufgrund von Restaurierungsarbeiten sowohl an dem Altar, den Glasmalereien als auch an der Orgel und wegen des Vorhabens der baulichen Instandsetzung keine Innenausstattung mehr vorhanden.

Eine uns zur Verfügung stehende Innenbeschreibung nach der großen Instandsetzung 1881 sagt folgendes:

Der Altar: In der Mitte der Gekreuzigte mit Maria und Johannes, zur Seite sechs Apostel in zwei Reihen, Arbeit an den Figuren roh.

Die Glasmalereien: Sie stellen wieder den Gekreuzigten, Maria und Johannes dar, weiter eine kleine Knabenfigur und neuere Glasmalereien mit dem Wappen von Ahlheit Barholt (1596), den Wappen von Everdt, Catharina Stüsslaf und Balzer Jorke (1573).

Die Kanzel: Im Renaissancestil hergestellt, mit rundbo-gigen Feldern zwischen bärtigen Karyatiden verziert. Eine nur mittelmäßige Arbeit.

Sakramentshäuschen: Aus Holz, rohe Zimmermannsarbeit, anscheinend mittelalterlich.

Die Orgel: Die Orgelempore (zur Zeit die einzige in der Kirche vorhandene Einrichtung) und die Orgel wurde von B. Grünwald (Stettin) gebaut.

Direkt vor dem Altar befindet sich das Grabmal des Patrons der Kirche Matthias Friedrich von Bibow aus dem Jahre 1756.
Nach längerer Zeit der Sperrung der Kirche, ist sie jetzt baulich wieder soweit hergestellt, dass sie zu Besichtigungen betreten werden kann.

Mit Instandsetzungsarbeiten an den Dachbalken und der Reparatur des Daches sowie der kompletten äußeren Hülle der Kirche wurden in den letzten Jahren große Schritte zur Erhaltung der Kirche unternommen. Es werden noch viele Mittel benötigt, um das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zu erhalten. Aber die Langenhanshäger werden die Hoffnung, ihre Gottesdienste wieder in der schlichten und doch schönen Kirche abhalten zu können, nicht aufgeben.

Im 1990 herausgegebenen Buch "Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR" (Henschelverlag) ist ein Gedenkstein für die Opfer des Todesmarsches aus dem KZ Barth genannt.

Ab 1903 ist die Pfarrstelle nicht mehr besetzt. Seit dieser Zeit wird sie von anderen Pfarrern, meist von Lüdershagen betreut.

Kontaktdaten zur Dorfkirche in Langenhanshagen

Zuständiges Pfarramt:

Ev. Kirchengemeinde Lüdershagen
Bei der Kirche 2
18314 Lüdershagen

03 82 27 - 204
03 82 27 - 503 15

E-Mail senden

Öffnungszeiten der Kirche:
geöffnet zu Veranstaltungen sowie auf Anfrage

Spendenkonto:
Pommersche Volksbank
KontoNr. 244 94 55
BLZ 130 910 54

Karte - Wo befindet sich die Dorfkirche in Langenhanshagen?

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