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Der Alte Strom

Beitrag: Brigitte Hildisch Rövershagen

Alter Strom Warnemünde

Der Alte Strom in Warnemünde ist wohl eine der bekanntesten Spaziermeilen an der deutschen Ostseeküste, beliebt bei Jung und Alt. An der Mündung der Warnow nahm einst die Geschichte von Warnemünde ihren Anfang, als Fischer begannen, hier einfache Hütten aufzustellen. Dünen breiteten sich noch überall weit aus und machten die spätere Stadtentwicklung nicht gerade einfach.

Die erste Häuserzeile entstand parallel zum Alten Strom. Man bezeichnete sie als „Vörreeg“, die vordere Reihe. Und nicht verwunderlich, dass dahinter eine zweite Häuserzeile erbaut wurde, das „Achterreeg“ , die hintere Reihe in der Alexandrinenstraße. So stellte sich das Gesamtbild von Warnemünde um 1800 dar. Generell nahmen diese Häuser eine eher geringe Breite ein, nach hinten jedoch waren sie tief. Räume ordnete man hintereinander an, der Flur war lang. Nach der Vorstube, dem ersten Raum, kam die Küche. In ihr gab es einen viereckigen Rauchfang zum Räuchern der Fische. Im Innenhof legten die Warnemünder oft einen kleinen Gemüsegarten an.

Die Fischerhäuser am Alten Strom unterscheiden sich durch ihren Giebel. Sie wurden in den 1990er Jahren renoviert. Heute beherbergen die historischen Bauten meistens gastronomische Einrichtungen oder Läden.

Das älteste Gebäude am Alten Strom ist die Vogtei, wo heute die Touristeninformation zu finden ist. Es weist eine interessante Bauweise auf, denn der vordere Teil des Hauses ist zweigeschossig, der hintere nur eingeschossig. Teile der Grundmauern stammen aus der Zeit um 1250, als der Dänenkönig Erich VI. dort einen Palast errichtet ließ. Darauf baute man dann die Vogtei. Seit 1605 bezog ein Stadtvogt eine Wohnung in dem Gebäude. Seine Tätigkeit beinhaltete vornehmlich, Verordnungen des Rostocker Stadtrates durchzusetzen. Gäste sollte hier eine Unterkunft finden bzw. mit Essen bewirtet werden.

Das Lotsenhaus an der Zufahrt zum Alten Strom stammt aus dem 19. Jahrhundert. Eine Markierung an der Hauswand zeigt den Wasserstand während der Sturmflut von 1872 an, 2,43 m über Normal.

Das Fischerhaus 53 am Alten Strom wird das Edvard-Munch-Haus genannt, denn hier wohnte der norwegische Maler während seines Warnemünder Aufenthalts 1906/1907. Das Gebäude wurde schon im 17. Jahrhundert erwähnt. Es steht seit 1990 unter Denkmalschutz. Von 1995 bis 1997 erfuhr es eine umfassende Restauration. Seitdem finden dort Ausstellungen moderner Kunst statt. Und es gibt Wohnungen für Künstler.

Am südlichen Ende des Alten Stroms steht das Zollamt von 1891. Vor dem Gebäude ist eine Bronzekugel der schwedischen Künstlerin Helmtrud Nyström zu sehen. Das Werk heißt „ Das südliche Firmament“. Und es hat ein Gegenstück am nördlichen Ende des Alten Stroms. Hier ist „Das nördliche Firmament“, eine Arbeit von Inge Jastram und Susanne Rast aufgestellt.

Der lebhafte Tourismus in Warnemünde entfaltete sich bereits im 19.Jahrhundert, nachdem 1821 der Badebetrieb aufgenommen wurde. Sucht man etwas weniger Trubel, sollte man sich vielleicht auf eine der Bänke am südlichen Teil des Alten Stroms setzen.

»Alter Strom« – Bilder

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