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Beitrag: Brigitte Hildisch, Rövershagen
Wer heute einen Platz namens Blücher
in Rostock sucht, wird dies vergeblich tun. Lediglich das
Blücher-Denkmal auf dem Universitätsplatz gibt dem Suchenden einen
Hinweis, wo sich der Platz früher befand. Die Bronzestatue ist eine
Würdigung des Rostocker Feldmarschalls Gebhard Leberecht von Blücher
(1742-1819), den Kriegshelden aus den Befreiungskriegen. Kurz nach
seinem Ableben 1819 benannte man den westlichen Teil des
Hopfenmarktes in Blücherplatz um. Der Platz behielt diese
Bezeichnung bis zum Ende des 2. Weltkrieges, um dann als Stalinplatz
und ab 1960 als Universitätsplatz bekannt zu werden. Geblieben sind
uns die Linden.
So ganz ist der Name Blücherplatz noch nicht aus dem Gedächtnis der Rostocker verschwunden. Wie denn auch? War Blücher doch der erste Ehrenbürger der Stadt Rostock.
Das Blücherdenkmal, geschaffen in der Berliner Werkstatt von Johann Gottfried Schadow, wurde im August 1819 enthüllt. Die Statue erhielt ihren Standort in der Mitte der parkähnlichen Anlage. Als man 1938 das Areal umgestaltete, machte sich eine Umsetzung des Denkmals erforderlich.
Der Künstler Schadow verewigte den Kriegsherrn überlebensgroß und stellte ihn auf einen Sockel.
Die Statue – Blücher trägt eine Uniform, darüber einen wallenden Mantel. Seine Brust ziert das Löwenfell des Herkules. Der Marschallstab in seiner rechten Hand und der Pallasch der Husaren in seiner linken Hand sprechen für die Verdienste des Feldmarschalls im Krieg. Blücher hat keine Kopfbedeckung. Man sieht ihn vorwärtsschreitend.
Der Sockel – zwei der vier Seiten stellen allegorisch Schlachten dar, die Schlacht bei Ligny bzw. die Schlacht bei Waterloo. Das 3. Bronzerelief zeigt Blüchers Familienwappen „Dem Fürsten Blücher von Wahlstatt, die Seinen.“. Und die Inschrift der 4. Seite ist ein Spruch von Goethe. Der Sockel ist aus Granit gefertigt. Die Arbeit führte eine Schleifmühle in Schwerin aus.
Den Kopf des Marshalls modellierte Christian Daniel Rauch nach einer Blücherbüste.
Blücher selbst hat dieses Meisterwerk nie gesehen. Zwei Wochen nach der Enthüllung verstarb er.
In einer Hamburger Zeitung erschien 1814 eine Annonce, in welcher sich der Rostocker Feldmarschall Blücher für das Vorhaben, ihm ein Denkmal zu setzen, bedankte. Man berichtete außerdem von einer breiten Zustimmung unter den Rostockern. Und Kaufleute hätten bereits 2500 Taler gesammelt. Diese Meldung druckten weitere Zeitungen ab. Allerdings war den Rostocker Stadtvätern von diesem Plan nichts bekannt. Peinlich berührt und den öffentlichen Druck spürend wandten sich die Rostocker Stadtväter an das Fürstenhaus Mecklenburg-Schwerin, an das Fürstenhaus Mecklenburg-Strelitz und die Landesversammlung mit der Bitte, ein Denkmal errichten zu dürfen. Die Bitte wurde ihnen gewährt.
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