Urlaubsorte entlang der Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Ostvorpommern → Insel Usedom → Koserow
Beitrag: Brigitte Hildisch Rövershagen
Vom Streckelsberg, der dritthöchsten Erhebung der Insel Usedom, eröffnet sich eine großartige Aussicht auf die Ostsee. Er markiert den höchsten Punkt der Steilküste Koserows. Mehrere Wege führen auf die 58 m hohe Kliffranddüne. Auf der Wanderung durchgeht man herrliche alte Buchenbestände.
Die Bäume wurden einst als Schutz des Streckelsberges vor Erosion gepflanzt. 1818 begann man mit der Aufforstung. Derartige Maßnahmen wurden notwendig, weil die ständige Brandung und die harschen Seewinde der Düne zusetzten. In den letzten 300 Jahren verlor der Streckelsberg 250 m von seiner Höhe. Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts unternahm man den Versuch, die Auswirkungen der Stürme durch den vermehrten Schutz der Küste einzudämmen. Am Fuße des Streckelsbergs wurde eine mehrere 100 Meter lange Schutzmauer errichtet. Sie reichte nicht aus.
Um der fortschreitenden Abtragung gezielter entgegenzutreten, laufen seit 1995 besondere Schutzmaßnahmen. Sand ist unterhalb des Berges aufgespült, eine dreiteilige Schutzmauer errichtet. Die Wellenbrecher stehen 200 m von der Küste entfernt. Die Dynamik des Küstenabschnitts wird insgesamt mehr berücksichtigt.
Nicht immer war die Anhöhe nur ein
Naturparadies mit vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten. Im Jahre
1930 errichtete man auf dem Streckelsberg zwei viergeschossige
Beobachtungstürme der Wehrmacht. Von hier konnte man den Luftraum
der Hafenstädte Stettin und Swinemünde weiträumig auskundschaften.
Gleichzeitig sammelte man Daten zu den Raketentests der Peenemünder
Heeresversuchsanstalt. Die Raketen flogen parallel zum Streckelsberg
vorbei. Für die optische Verfolgung nutzte man einen sogenannten
Kinotheodolit.
Nach 1945 blieben die Türme nach einer Sprengung als Ruinenteile
liegen. 1997 wurde der Streckelsberg geräumt.
Der Streckelsberg wird im Volksmund auch »Sagenberg« genannt, denn es ranken sich gleich mehrere Sagen um diesen Berg. In einer Sage geht es um die versunkene Stadt Vineta, in einer anderen um einen, vom Seeräuber Klaus Störtebeker, versteckten Schatz. Die Geschichte von der "Bernsteinhexe" finden Sie auf einer Tafel auf dem Streckelsberg.
Der Streckelsberg ist heute Teil des „Naturparks Insel Usedom“. Erstmalig stellte man die Kliffranddüne am 12. Dezember 1957 unter Naturschutz.
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